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Abstract
Innerhalb der Europäischen Union können Bürger*innen ihren Arbeitsplatz frei wählen und müssen grundsätzlich gleich behandelt werden wie Angehörige des Mitgliedstaats, in dem sie arbeiten. Diese Arbeitnehmerfreizügigkeit ist ein Grundrecht sowie ein zentraler Grundpfeiler der Europäischen Union. Neben den vielen Vorzügen birgt sie aber auch das Risiko der Arbeitsausbeutung. Dabei werden Unionsbürger*innen, die oft aus osteuropäischen Staaten kommen, vielfach ausgenutzt.
Auch in Deutschland und Berlin ist Arbeitsausbeutung eine Realität – mitten unter uns. Ausbeuterische Arbeitsbedingungen unterlaufen systematisch grundlegende soziale Errungenschaften wie beispielsweise Mindestlohn, Lohnfortzahlungen bei Krankheit, Kündigungsschutz, Sozialabgaben sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz. Fehlende Sprach- und Rechtskenntnisse sowie soziale Isolation können Betroffene daran hindern, diese menschenunwürdigen Arbeitssituationen zu verlassen. Häufig sind die Menschen auch bereit, Arbeitsbedingungen zu akzeptieren, die hinter EU-Standards zurückbleiben, aber noch immer besser sind als die Armut und Arbeitslosigkeit, aus der sie kommen. Oder sie werden gezielt mit falschen Versprechungen angeworben. Kurz: Arbeitsausbeutung umfasst erhebliche Straftaten und verletzt die Arbeits- und Menschenrechte der Betroffenen.
Um auszuloten, wie Arbeitsausbeutung noch besser bekämpft und gute Arbeit gesichert werden kann, lädt das Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung (SenASGIVA) zu einer internationalen Konferenz ein. Der Austausch zwischen Politik, Wissenschaft und Praxis richtet den Blick auf positive Beispiele für Konzepte und Maßnahmen zum Schutz vor Arbeitsausbeutung. Ziel der Konferenz ist es, grenzüberschreitend Herausforderungen und Lösungsansätze auszutauschen.